von Marc Herzog

Verkehrsrecht05.02.20210 Kommentare

Wielange sind Drogen im Urin nachweisbar?

Nachweisdauer von Drogen im Urin

Wielange Drogen im Urin nach der letzten Einnahme nachweisbar sind, hängt von der einzelnen Drogenart und weiteren Faktoren ab:

Faustformel der Nachweisbarkeit im Urin

Als Faustformel gelten folgende Richtwerte:

• Amphetamin: ca. 1 bis 3 Tage
• Cannabis:
  • ca. 2-3 Tage (bei einmaligem Probierkonsum),
  • ca. 2-4 Tage (bei vereinzeltem/gelegentlichen Konsum),
  • ca. 5-14 Tage (bei mehrmals wöchentlichem Konsum),
  • ca. 2-6 Wochen und ggf. auch länger (bei Dauerkonsum)
• Benzodiazepine: je nach Halbwertszeit Tage bis Monate
• Kokain:
  • Unverändertes Kokain bis 12 h
  • Benzoylecgonin 2-3 Tage (je nach Dosis),
  • Ecgoninmethylester bis 2 Tage
• Opiate:
  • freies Morphin 1-2 Tage,
  • konjugiertes Codein 2-3 Tage.

Nachweisdauer ist auch dosisabhängig

Die Nachweisbarkeitsdauer von Drogen im Urin ist generell immer auch dosisabhängig und kann bei Dauerkonsum ansteigen. Sie hängt auch von der Entleerungsfrequenz der Harnblase ab. Als Faustregel kann gelten, dass Substanzen, meist in Form ihrer Metabolite (Abbauprodukte), bei der Mehrzahl der Konsumenten nach etwa 8 —19 Eliminationshalbwertszeiten (Zeit, in der die Konzentration eines Medikaments um die Hälfte abgenommen hat) soweit ausgeschieden sind, dass die Konzentrationen die Nachweisgrenzen unterschreiten.

Nachweisbarkeit der Drogen im Blut im Bereich von Stunden

Die Nachweisbarkeit der Drogen oder Drogenabbauprodukte im Blut liegt in der Regel im Bereich von Stunden. Durch eine Urinanalyse kann,
substanz- und dosisabhängig, zumindest ein Zeitraum von 1 bis 4 Tagen beurteilt werden.

Betäubungsmittel oder die im Körper gebildeten Betäubungsmittel-Abbauprodukte sind nach Konsum im Urin deutlich länger als im Blut nachweisbar.

Bezogen auf die Nachweisbarkeitsdauer, sowohl im Blut als auch im Urin, nimmt ein zuvor regelmäßiger Cannabiskonsum durch Kumulation des THC-Abbauproduktes THC-COOH eine Sonderstellung ein. Dies liegt daran, dass THC lipophil, also fettlöslich ist und sich regelmäßig im Fettgewebe länger speichern kann.

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