
Arzt für Medizinalcannabis
Welcher Arzt verschreibt Medizinalcannabis?
Bei Medizinalcannabis handelt es sich zwar nicht mehr um ein Betäubungsmittel i.S.d. Betäubungsmittelgesetzes (BtMG). Es ist aber natürlich weiterhin ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel.
In Deutschland können verschiedene Ärzte Medizinalcannabis verschreiben. Dabei gelten bestimmte Voraussetzungen:
Ärzte, die Medizinalcannabis verschreiben können:
- Fachärzte, wie z. B.:
- Schmerztherapeuten
- Neurologen (z. B. bei Multipler Sklerose oder Epilepsie)
- Palliativmediziner (bei Krebserkrankungen oder schweren Leiden)
- Orthopäden (bei chronischen Schmerzen des Bewegungsapparats)
- Psychiater (z. B. bei ADHS, PTSD oder Depressionen, wenn herkömmliche Therapien nicht wirken)
- Hausärzte (Allgemeinmediziner, Internisten) – insbesondere bei chronischen Schmerzen oder schwerwiegenden Erkrankungen. Seit einer Gesetzesänderung im Jahr 2017 können auch Hausärzte Medizinalcannabis verschreiben, sofern sie über die entsprechende Expertise verfügen und die medizinische Notwendigkeit gegeben ist.
Voraussetzungen für eine Verschreibung:
- Schwere Erkrankung: Medizinalcannabis wird in der Regel nur verschrieben, wenn eine schwerwiegende Erkrankung vorliegt (z. B. chronische Schmerzen, Multiple Sklerose, Krebs, Epilepsie, Morbus Crohn, Tourette-Syndrom).
- Andere Therapien haben nicht geholfen: Der Arzt muss nachweisen, dass alternative Behandlungen nicht ausreichend wirksam waren.
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Der Arzt muss eine begründete Einschätzung abgeben, dass der Patient von einer Therapie mit Cannabis profitiert.
- Kostenübernahme: Antrag bei der Krankenkasse (falls Kostenübernahme gewünscht): Gesetzlich Versicherte benötigen in den meisten Fällen eine Genehmigung der Krankenkasse. Die Kosten werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen, sofern ein Antrag auf Kostenübernahme gestellt und genehmigt wurde. Der Arzt unterstützt den Patienten dabei, den Antrag zu stellen. Privatpatienten sind davon nicht betroffen.
Wo findet man Ärzte, die Cannabis verschreiben?
Es handelt sich immer noch um ein sehr sensibles und komplexes Thema, so ein spezialisierter Arzt für Medizinalcannabis konsultiert werden sollte. Dieser weiß, wie er besonders sorgsam berät, das richtige Präparat auswählt und dokumentiert, um sich nicht auch noch gegenüber Dritten für seine Verschreibung rechtfertigen zu müssen. Spezialisierte Ärzte wissen auch, dass es oftmals Folgeprobleme gibt und bieten eine gute Nachsorge auch nach der Verschreibung von Medizinalcannabis an. Erfahrung mit dem Thema finden Sie sicher auch bei Ärzten von
- Spezialisierte Schmerzkliniken und Schmerztherapeuten
- Palliativzentren
- Online-Sprechstunden und spezialisierten Telemedizin-Anbieter für Cannabis-Therapie
- Spezielle Medizinalcannabis-Praxen (es gibt Ärzte, die sich darauf spezialisiert haben)
Auch bei der Nachbetreuung ist es wichtig, dass der Arzt nicht “nur verschreibt”, sondern auch ggf. mit Attesten etc. z.B. für die Fahrerlaubnisbehörde weiter unterstützt!
Welche spezialisierten Ärzte für Medizinalcannabis gibt es?
Sicherlich ist schon einmal ein guter Indikator, wenn ein Arzt sich darauf spezialisiert hat, regelmäßig fortbildet und z.B. Mitglied in der ACM Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin e.V. ist.
Unsere Mandanten haben wiederholt positive Erfahrungen u.a. bei folgenden spezialisierten Ärzten für Cannabis/ Anbietern von Medizinalcannabis (kein Anspruch auf Vollständigkeit) berichtet:
- Arzt Emanuel Johannes Rivoir – https://magic-onehealth.com/
- Dr. med. Julia Brühl-Bukowski – https://www.bruehl-bukowski.de/
- Dr. med. Jürgen Gotthardt – https://www.arztpraxis-dr-gotthardt.de/index.html
- Bloomwell – https://bloomwell.de/de/
Fragen Sie uns gerne auch persönlich rund um das Thema Medizinalcannabis!
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